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Reiseberichte und mehr

El Hierro 2016

  • 01.01.2016- Vorbereitungen
  • 03.02.2016- Anreise
  • 04.02.2016- Wanderung nach Valverde
  • 05.02.2016- Wanderung zum Fuente de Azofa
  • 06.02.2016- kleine Wanderung nach Las Puntas
  • 07.02.2016- kleine Wanderung bei der Punta de La Dehesa
  • 08.02.2016- große Rundtour von Sabinosa aus
  • 09.02.2016- auf dem Camino de Jinama
  • 10.02.2016- nach Pozo de Las Calcosas
  • 11.02.2016- auf den Malpaso
  • 12.02.2016- zum Faro de Orchilla
  • 13.02.2016- auf dem Camino de los Pastores
  • 14.02.2016- kleine Tour nach La Maceta


  • Freitag, 01.01.16

    Da die Vorbereitung für meinen Urlaub auf El Hierro auch nicht ganz einfach waren, werde ich diese hier auch mal wieder erläutern. Als erstes habe ich nach einer schönen Unterkunft geschaut. Da die Ferienhäuser nicht wirklich teurer sind, wie eine Ferienwohnung, habe ich mich für ein schönes Haus bei La Frontera entschieden. Um aber die genaue Reisezeit festzulegen, musste ich erst einmal schauen, wie man am besten nach El Hierro kommt. Eigentlich dachte ich, das so zu machen wie nach La Gomera, aslo mit dem Flugzeug nach Teneriffa und dann mit der Fähre weiter nach El Hierro. Allerdings fährt die Fähre immer so ungünstig, dass das nie mit den Flugzeiten zusammen passt. Das heißt, ich hätte noch mal auf Teneriffa übernachten müssen. Die andere Möglichkeit ist aber, mit dem Flugzeug von Teneriffa-Nord auf die Insel zu kommen. Dazu kann man vom Flughafen Teneriffa-Süd mit dem Bus (343) nach Nord fahren. Allerdings hat es auch eine Weile gebraucht, bis ich dann mal die optimalsten Reisezeiten zusammen hatte.
    Die sehen nun so aus:
    am Mi, den 03.02. Flug Stuttgart -> Teneriffa-Nord 08:25 -> 12:05, Bus 343 13:50 -> 14:43, Flug Teneriffa-Nord -> Valverde 16:45 -> 17:25
    und dann das ganze noch zurück:
    am Mo, 15.02. VDE -> TFN 09:10 -> 09:50, TFN -> TFS 10:57 -> 11:41, TFS -> STR 16:40 -> 22:10.
    Da sollte also genügend Spielraum immer sein. Nun konnte ich also auch das Haus anmieten. Leider war es aber erst ab dem 05.02. verfügbar. Da ich aber unbedingt dieses wollte, habe ich mich für 2 Nächte in einer Ferienwohnung bei La Caleta eingemietet. Hoffentlich klappt das auch alles so. Nachdem ich nämlich die beiden Wohnungen reserviert habe, wollte ich nun auch die Flüge buchen. Allerdings gab es ein Problem bei der Buchung nach Valverde. Auf einmal waren auf diesem Flu schon alle Plätze belegt. Da fing ich an zu schwitzen ... und habe dann stundenlang bei allen möglichen Anbietern im Internet noch versucht, einen Platz zu bekommen. Bei einem ist es mir dann tatsächlich gelungen, zwar fast dopplt so teuer wie bei den anderen, aber Hauptsache überhaupt einen Platz. Wenn das mal gut geht ... Von Rother habe ich mir natürlich auch wieder den Wanderführer geholt incl. der GPS-Daten für meinen Garmin. Mietwagen ist auch gebucht. Also kann es eigentlich los gehen ...


    Mittwoch, 03.02.16

    So, nun bin ich auf El Hierro. Die Anreise hat schon einmal super geklappt. Lief alles so, wie ich es geplant hatte: Heute morgen um 04:45 Uhr aufgestanden, Müslifrühstück und kurz nach 05:30 Uhr Wohnung verlassen. Mit dem Auto zur Uni, dort geparkt und mit der S-Bahn 06:25 weiter. Mit den Flügen und dem Bus ging es genau so wie schon am 01.01. geschrieben weiter. Die richtige Bushaltestelle war auch gleich neben dem Flughafenausgang, musste also überhaupt nicht danach suchen. Nach El Hierro ging es logischerweise mit einer kleinen Propellermaschine weiter. Interessant war, das hier noch vile Plätze frei waren. Schon merkwürdig bezüglich meiner Buchungserfahrung mit diesem Flug (auch siehe 01.01.). Aber der Flug war herrlich, Blick auf den Telde, dann Überflug La Gomerra- beeindruckend das Tal Valle Gran Rey! Af El Hierro habe ich dann auch problemlos meinen Mietwagen erhalten, einen VW Polo. Nun bin ich aber erst einmal nach Valverde gefahren, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Danach ging es aber zu meiner ersten Übernachtungsstation in La Caleta. Ist allerdings schon sehr primitiv eingerichtet. Ich habe zwar einen Art Vorhof für mich alleine, aber das Appartment ist sehr klein, Mini-Küchenzeile mit dem Allernötigsten ausgestattet. Aber es sind ja nur 2 Nächte ...

    Bild des Tages:
    Das Flugzeug nach El Hierro


    Donnerstag, 04.02.16

    Natürlich habe ich gleich heute meine erste Wanderung unternohmen! Praktischerweise ging diese direkt an meiner Unterkunft los und führte mich ca. 600 Höhenmeter hinauf nach Valverde. Der Camino hinzu kreuzte mehrere Male die eigentliche Straße dorthin- d.h. Straße schraubt sich in Serpentinen hinauf, Camino gerade durch ... Das Wetter war aber dafür sehr angenehm, leicht bewölkt, aber warm. Es gab nämlich unterwegs keinerlei schattenspendende Möglichkeiten. In Valverde habe ich mir noch die Kirche angeschaut. Dort war dann auch gleich eine ganze Horde englischer Touristen.Der Weg zurück war dann ein anderer. Dieser führte mich an sogenannten "Petroglyphen"-Wänden vorbei- in diesen Wänden sind prähistorische Felsgravierungen zu sehen- und an 2 Felstoren. In La Caleta wieder angekommen nach ca. 4h ging es erst einmal zum Meeresschwimmbad. Dieses ist wunderschön angelegt und man kann hier auch direkt an einem Art Kai entlang laufen. Da doch etwas Wellengang war, schlug immer wieder wunderschön die Brandung ein. Hier habe ich dann eine ganze Weile verbracht, dem Wellenspiel zugescahut und die Brandung mich vollspritzen lassen.

    Bild des Tages:
    Petroglyphen-Wand


    Freitag, 05.02.16

    Oh Mann, ich bin fertig! Die heutige Tour hat mir viel abverlangt. Aber gar nicht so sehr von der Anstrengung her, sondern von der Beschaffenheit der Wegstrecke. Aber alles der Reihe nach. Nachdem ich heute Morgen mein Quartier geräumt habe, ging es mit dem Auto Richtung El Pinar. Unterwegs kam ich noch an der Puerto de La Estaca vorbei, wo gerade eine Fähre lag. Bei dem Dorf Las Barranqueras ging dann meine Tour los. Immer schön in Serpentinen steil hinauf Richtung La Torre. Wie üblich war der Weg mehr oder weniger Lavageröll. Das machte es schon etwas schwierig. Aber das eigentliche Problem war, dass dieser Camino das erste Drittel sehr zugewachsen war, und zwar wunderbar mit dornigen Sträuchern und anderen Pflanzen. Schon die Strecke hochzu habe ich mir ziemlich die Beine und Unterarme aufgekratzt. Bei dem Wetter trägt man halt kurz ... Nichtsdestotrotz hatte ich es nach ca. 2 h geschafft und war an meinem Ziel, "Fuente de Azofa"- eine Aussichtplattform. Diese war wunderschön angelegt mit Rastplatz usw. Allerdings war die Aussicht anfangs noch nicht so toll, da es hier oben noch total Wolkenverhangen war. Nach einer halben Stunde Rast, während dessen auch die Wolken so langsam aufrissen, ging es dann wieder zurück. Und dann kam wieder das untere Drittel ... Ich habe geflucht!! Aber wer Indianer werden will ... Auf jeden Fall ging es dann noch von Las Barranqueras ziemlich weglos hinunter zum Strand, wo ich auch nochmal rastete. Das salzige Meerwasser war natürlich super für meine verkratzten Gliedmaßen, aber egal, Hauptsache etwas erfrischen. Nach wieder einer halben Stunde wurde es Zeit, da ich an meiner neuen Unterkunft gegen 17:00 Uhr erwartet wurde. Das Häuschen liegt in dem Dorf El Chisco gleich nach Los Llanillos. Und es ist wunderschön! Und auch mit allem ausgestattet, was man so braucht. Auch die Küche- alles da, große Obstschale, Gewürze, Nudeln, Kartoffeln, alles. Das einzige, was leider fehlt, ist Internet. Da werde ich mich wohl noch auf die Suche machen müssen ...

    Bild des Tages:
    Fuente de Azofa


    Samstag, 06.02.16

    Noch ein paar Ergänzungen zu gestern: habe gar nicht erwähnt, dass meine Wanderung gestern auch von den Höhenmetern nicht ohne war- insgesamt habe ich 960m überwunden. Und zum Internet, in Los Llanillos habe ich nach kurzer Suche ein offenes WLAN entdeckt- Danke an den Spender ... Aber nun zu heute. Da habe ich es erst einmal ruhig angehen lassen. Wie es sich zum Wochenende gehört, ein ausgiebiges Frühstück mit Ei, Marmelade usw. Den restlichen Vormittag habe ich mit Lesen verbracht- Jack Reacher- sehr spannend die Bücher. Nach dem Mittag bin ich dann nach La Maceta gefahren. Ein Meeresschwimmbad keine 15min von mir entfernt. Dieses ist auch wieder sehr schön angelegt. Genial auch wie bei starker Brandung die Wellen in das Schwimmbad überschwappten. Von hier aus ging es dann zu dem Meeresschwimmbecken Los Sargos. Dieses ist nicht ganz so schön, aber dafür um so beeindruckender angesichts der Lavaformationen dort. Wieder zurück ging es nun ca. 2,5km Richtung Las Puntas auf einem sehr schön angelegten Holzplankenweg. Auch hier immer durch eine beeindruckende Lavalandschaft hindurch. Und diese bizarre Küste- Wahnsinn! Hier ein Torbogen, dort Basaltwände wie Orgelpfeifen- meine Kamera hatte zu tun. In Las Puntas gab es noch ein kleines Meeresschwimmbecken Cascadas del Mar. Hier bin ich erstmal rein zum Erfrischen. Etwas oberhalb gab es auch das Cascadas del Mar, wie ein Schwimmbad mit mehreren Holzbrücken, verschiedenen Aktionsmöglichkeiten- aber leider zu! Nun gings noch zum Hotel Punta Grande, ein etwas merkwürdiger Baustil auf einem vorgelagerten Kai. Zurück in La Maceta entdeckte ich auch das schon im Internet gelesenen offene WLAN von El Hierro. Da hieß es nämlich, die ganze Insel sei mit offenen WLAN abgedeckt. Was aber leider nicht stimmt. Aber hier gab es dieses. Kurz emails checken und dann noch nach La Frontera ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Zu guter Letzt nochmal runter an die Küste zum Charco Azul, ein weiteres Meeresschwimmbecken. Da musste man dann aber erst ein ganzes Stück runter laufen. Das wurde dann aber mit einem von oben nicht einsehbaren Schwimmbecken halb in einer Höhle belohnt.

    Bild des Tages:
    Torbogen bei Las Puntas


    Sonntag, 07.02.16

    Da Wochenende ist, begann mein heutiger Tag genau wie der gestrige. Halt, stimmt nicht. Ich war heute morgen als erstes 40min joggen ... Dann gabs wieder ein ausgiebiges Frühstück und danach Lesezeit im Liegestuhl bis zum Mittagessen. Nach dem Mittag fuhr ich zur Punta de La Dehesa, eine Lava-Landzunge im äußersten Nordwesten der Insel. Dort konnte man auf einem extra angelegten Pfad über die Lavalandschaft immer entlang der Küste laufen. Dabei ergaben sich immer wieder grandiose Anblicke der Küste. Verrückt, wie manche vorgelagerte Felsen dem Meer Stand halten, bei anderen sich wieder Felstore gebildet haben. Aber das kann man einfach nicht beschreiben! Und die Lavalandschaft an sich- da möchte ich nicht barfuss laufen müssen! Da der Pfad kein Rundweg war, ging es auf selbigen dann wieder zurück. Das war auch wieder nur eine kleine Tour von insgesamt 6,5 km- aber schließlich ist ja Wochenende. Da noch Zeit war, bin ich dann noch zur Playa del Verodal gefahren. Das letzte Stück verlief auf einer Piste, die man am besten mit einem Jeep befährt. Aber mein VW Polo hat durchgehalten. Die Playa del Verodal hat herrlichen schwarzen Sandstrand zu bieten. Allerdings ist dies bei Wind dann auch wieder unangenehm. Daher blieb ich hier auch nicht lange, denn ich hatte das Gefühl, gesandstrahlt zu werden. Heute Abend werde ich mal noch im Außenkamin ein kleines Feuer machen, dazu einen leckeren Rotwein aus Frontera- das ist Urlaub! Aber morgen gehts dann wieder los mit richtigen Wanderungen!

    Bild des Tages:
    Blick vom Mirador Arco de la Tosca


    Montag, 08.02.16

    So! Das war mal 'ne Wanderung! 18km, 1200 Höhenmeter überwunden (2x: hoch und wieder runter), knapp 7 Stunden unterwegs. Da weiß man, was man getan hat. Los gings im kleinen Ort Sabinosa. Von hier ging es in ca. 3 Stunden lang stetig bergan. Erst durch Lavalandschaft, dann durch Nebelwald, anschließend Kiefernwald und zu guter Letzt durch einen Waldbrand im Jahr 2006 zurückgebliebene Baumleichen. Also wirklich sehr abwechslungsreich. Nun war ich nahe der Kammhöhe angekommen und rastete erst einmal. Dann ging es mehr oder weniger am Kamm entlang für ca. 2 Stunden. Dabei ergaben sich zwar immer wieder sehr schöne Ausblicke, die jedoch durch das trübe Wetter gedämpft wurden. Für die Wanderung war das natürlich super, dass die Sonne nicht direkt hervorkam, aber für die Aussichten war es dann nicht ganz so toll. Ansonsten kam ich noch am Cruz de los Humilladeros vorbei. Dies ist eine Raststation für die jährliche Prozession von der Ermita Virgen de Los Reyes, einer Wahlfahrtskirche, aus. Beim Monumento al General Serrador mussste man kurz den Weg verlassen, um einen spektakulären Blick auf den Golfo zu bekommen. Dort ging es ganz schön steil bergab, so dass ich mich nicht allzu nah an die Abbruchkante gewagt habe. Bei Las Casillas ging es nun wieder stetig bergab Richtung Ausgangsort Sabinosa. Also ohne meine Wanderstöcke hätte ich das alles nie gepackt, sowohl rauf, wie auch runter zu. Wenn es steil bergan geht, entlasten diese Stöcke massiv die Oberschenkel, so dass es zu keinerlei Übersäuerung gekommen ist. Und runterzu entlasten sie die Knie und geben Sicherheit, wenn es mal z.B. durch Steingeröll rutschig wird. Und noch was zur Vollständigkeit halber: ich benutze ja für meine Wanderungen wieder den Rother Wanderführer incl. GPS-Daten. Heute habe ich nach einer dreiviertel Stunde gemerkt, dass ich die Tour genau falsch herum gehe ...

    Bild des Tages:
    Blick vom Monumento al General Serrador


    Dienstag, 09.02.16

    Upps, eigentlich sollte die heutige Tour gar nicht so lang werden. Aber am Ende waren es dann doch wieder 15km, 1050 Höhenmeter und 5,5 Stunden ... Startpunkt der heutigen Tour war Frontera, genauer gesagt die Plaza de la Candelaria (Pfarrkirche). Interessant hier der Glockenturm, welcher hoch oben auf einem Lavahügel thront. Von hier ging es also den sehr schön angelegten Camino de Jinama hinauf. Anfangs wieder durch Nebelurwald, später auf einem schmalen, steilen Bergrücken. Nach 2 Stunden mit immer wieder sehr schönen Ausblicken erreichte ich den Aussichtspunkt Mirador de Jinama. Da das Wetter heute klar war, hatte man einen wunderbaren Ausblick auf fast den gesamten Golfo. Kurz zur Erklärung: das Valle del Golfo ist das landwirtschaftliche Zentrum der Insel und zieht sich von der Punta de La Dehesa im Westen bis zur Punta de Salmor im Norden. Nach einer Rast an dem Aussichtspunkt ging es nun auf einem bequemen Camino zu dem Ort San Andres. Der Camino war fast die gante Zeit links und rechts mit einer Steinmauer begrenzt. Ich kam mir vor, wie auf einer mittelalterlichen Burg. San Andres war dann der Umkehrpunkt meiner heutigen Wanderung. Das heißt, die gleiche Strecke wieder zurück. Nun nochmal kurz ein paar Bemerkungen zu den "menschlichen" Begegnungen auf meinen Touren. Gestern ist mir auf der ganzen Tour nicht eine Menschenseele begegnet. Heute ein paar bei dem Aussichtspunkt- dieser ist allerdings auch mit dem Auto erreichbar. Rückzu dann sogar zwei kleine Gruppen auf dem Camino de Jinama. Aber irgendwie ist heute ein besonderer Tag. In La Frontera waren teilweise Straßen gesperrt, es gab Parkverbote und ich las ein Schild irgendwie was mit Karneval ... Vielleicht hatten deswegen heute einige auch frei.

    Bild des Tages:
    Blick auf El Golfo


    Mittwoch, 10.02.16

    Heute war dann aber wirklich eine kleinere Tour angesagt. Das Wetter war eh den ganzen Tag trüb und windig. Aber trotzdem nicht kalt, schätzungsweise so 20°C. Los ging es in dem Ort Mocanal, welcher ziemlich im Norden der Insel liegt. Von hier verlief der Wanderweg wieder von Steinmauern umfasst allmählich bergab bis zu dem Ort Las Calcosas. Nun ging es einen steilen Fußweg hinunter in die halbmondförmige Felsbucht mit der Sommersiedlung Pozo de Las Calcosas. Alles kleine Steinhäuschen mit teilweise Palmendach. Und alle verlassen! Keine Ahnung, ob die dann wirklich im Sommer bewohnt sind. Ist hier nicht immer Sommer ...? Auf jeden Fall war hier die Brandung auch absolut beeindruckend. Die Wellen schossen an den Felsen teilweise meterhoch. Nach ca. einer halben Stunde machte ich mich wieder auf den Rückweg. Daher war ich heute nur 3 Stunden unterwegs. Anschließend musste ich aber noch ein paar Lebensmittel einkaufen. Übrigens ist es manchmal gar nicht gut, wenn man Internet hat. Ich habe feststellen müssen, dass die Woche nach meinem Urlaub schon wieder jeden Tag mit Terminen vollgestopft ist. Vielleicht bleib ich ja doch hier ... ;-)

    Bild des Tages:
    Pozo de Las Calcosas


    Donnerstag, 11.02.16

    Der Tag heute morgen sah nicht besonders erfolgversprechend aus. Total trüb, dicke Wolken über der Insel. Mein Plan war, heute auf den höchsten Inselgipfel, den Malpaso (1500m) zu wandern. Aber was solls, auch wenn dann die Aussicht vermutlich nicht toll ist, bin ich einfach mal los. Startpunkt der Wanderung war der Picknickplatz Hoya del Pino, ziemlich groß, mit Grillplätzen und Spielplatz. Als ich hier startete, waren gerademal 12°C! Aber da der Camino wieder mal allmählich bergauf verlief, kam ich schon bald wieder ins Schwitzen. In der Nähe vom Tanganasoga traf ich dann wieder auf ein Stück Wegstrecke, welche ich schon am Montag lief (Hang mit Baumleichen durch Waldbrand). Um so höher ich kam, um so klarer wurde es auch. Als ich auf den Camino de la Virgen traf, schien schon wieder kräftig die Sonne. Weiter ging es auf diesem Richtung Malpaso. Das letzte Stück war dann nur noch eine sandige Hochfläche. Von hier oben hatte ich einen wunderbaren Ausblick auf ... Wolken. Aber dies sah auch beeindruckend aus, wenn man mal von oben auf ein Wolkenmeer blicken kann. Nun ging es aber noch weiter bis zum Picknickplatz Fuente Cruz de Los Reyes. Dieser war auch wieder ganz urwüchsig und schön angelegt. Das Cruz de Los Reyes ist ein Holzkreuz mit kleinem Altar, welche als Station einer alle vier Jahre stattfindenden Prozession dient. Hier machte ich auch meine Mittagsrast. Eigentlich wollte ich nun umkehren. Da aber noch etwas Zeit war, lief ich noch ein Stück Richtung El Pinar. Dieser Weg verlief durch einen Kiefernwald. Phantastisch, die Luft, der Duft ... Nach ca. 20min machte ich dann aber wirklich kehrt und lief die selbe Strecke zurück. Schon am Cruz de Los Reyes kamen von Norden her dichte Wolken über den Kamm geströmt. Bald befand ich mich mittendrin und hatte keinerlei Fernblick mehr. Trotzdem sah das schon sehr cool aus, wie die Wolken die Berghänge hochströmten. Der Malpaso war dann auch kpl. mit Wolken bedeckt. Hier traf ich auch eine Wandergruppe. Die hatten natürlich Pech angesichts null Sicht. Eine interessante Stimmung war auch bei dem Berghang mit den abgestorbenen Bäumen. Wie hier die Wolken wie ein Art Nebel über den Hang zogen- das sah schon etwas mystisch aus. Nach insgesamt 5 Stunden kam ich wieder bei meinem Startpunkt an. Immerhin waren es heute auch wieder 850 Höhenmeter und, auch wenn es heute morgen nicht so aussah, es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

    Bild des Tages:
    Fuente Cruz de Los Reyes


    Freitag, 12.02.16

    Oh, Mann, heute ist mir ein Schei... passiert! Los ging es es, dass es tatsächlich heute morgen Nieselregen gegeben hat. Für meine eigentlich geplante Wanderung war dies nicht so günstig. Also entschied ich mich kurzfristig, von der Ermita Virgen de Los Reyes zu Faro de Orchilla zu wandern. Grund war, dass der Leuchtturm Faro de Orchilla an der südlichen Westspitze der Insel liegt. Das hatte ich ja nun schon öfters feststellen können, dass die Wolken es schwer haben, auf die Südseite zu gelangen. Also fuhr ich auf einer äußerst schmalen Serpentinenstraße hinauf zur Ermita Virgen de Los Reyes. Diese Kapelle beherbergt das Inselheiligtum, die Heilige Jungfrau der Drei Könige. Hier war dann tatsächlich schönes Wetter- noch. Denn nach kurzer Zeit zogen schon langsam die Wolken heran. Als ich dann aufbrach, herschte schon regelrechter Sturm und Regen. Eine halbe Stunde bin ich gelaufen, dann hat es mir gereicht- es wurde nicht besser. Ich war schon kpl. durchnässt. Hatte natürlich keine Regensachen erst mitgenommen. Also machte ich kehrt. Zurück an der Kapelle schaute ich mir nochmal im Wanderführer die Strecke an und musste etwas Schreckliches feststellen ... Ich hatte auf meinen GPS-Gerät sowohl die heute eigentlich geplante Wanderung, wie auch die zum Leuchtturm drauf. Allerdings hatte ich die erstere aktiviert und bin folglich diese nachgegangen! Bei dem Sturm habe ich nicht erst groß im Wanderführer nachgelesen, Sicht und Orientierung waren sowieso nicht möglich. Na super, da bin ich also genau dorthin gelaufen, wo das schlechte Wetter auf mich wartete. Da ich nun schon etwas Zeit verloren hatte und bei der Kapelle nach wie vor schlechtes Wetter war, entschied ich mich, ein Stück mit dem Auto Richtung Leuchtturm zu fahren. Immerhin könnte man mit dem Auto auch direkt dorthin gelangen. Aber ich wollte ja wandern. Also hielt ich dann irgendwo in der Nähe des Wanderweges und lief nun im schönsten Sonnenschein noch ca. 40 min bergab zum Faro de Orchilla. Ganz in der Nähe verlief übrigens bis 1884 der Nullmeridian der Kartografen. Der Leuchtturm selber steht auf einer bizarren Lavalandschaft. Ganz oft kann man noch sehen, wie die Lavamasse zum Stillstand kam und erstarrte. Es gibt unzählige Höhlen und Tunnel. Einer, der Cueva del Acantilado, ist auch begehbar. Da ich eine Taschenlampe mitgenommen hatte, machte ich dies auch. Knapp 10min läuft man durch einen stockdunklen, manchmal sehr schmalen, manchmal geräumigen Tunnel, bis man wieder ans Licht kommt. Das war schon cool. Nun ging es aber wieder zurück zum geparkten Auto und trotz der kurzen Strecke kam ich mächtig ins Schwitzen. Denn es ging wieder steil hoch und die Sonne brannte unbarmherzig. Als ich dann wieder zurück fuhr, kam ich auch wieder an der Punta de La Dehesa vorbei (siehe 07.02.). Da heute die Wellen noch mächtiger waren, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, an einem der Aussichtspunkte noch mal kurz halt zu machen. Wenn ich vor lauter Begeisterung aufjuchze, will das was heißen. Das war so gei ..., wie diese gewaltigen Wellen in den Felsen einschlugen, es spritzte und schäumte! Nun gut, aber ich musste ja irgendwann wieder weiter und noch tanken. Übrigens, 93 Cent Super Bleifrei ...

    Bild des Tages:
    Faro de Orchilla


    Samstag, 13.02.16

    Das gibt's doch gar nicht! Da habe ich mich heute schon wieder vertan, aber diesmal schon gleich bei der Planung meiner heutigen Tour. Rausgesucht hatte ich mir eine Strecke von der Ermita de Los Reyes zum Besucherzentrum El Julan. Die Strecke verläuft auf dem Camino de los Pastores (Hirtenpfad) und war mit knapp 3 Stunden angegeben. 3 Stunden, da dachte ich mir, kann ich noch was ranhängen und starte schon von Sabinosa aus. Von dort wieder steil hinauf nach Las Casillas habe ich mit ca 1,5 Stunde geschätzt, also am Ende knappe 6 Stunden, das ist o.k. Also ging es los. Heute morgen war es noch trüb, aber es hat nicht geregnet. Den Camino de La Dehesa nach Las Casillas bin ich dann auch wieder teilweise in den Wolken gelaufen. Allerdings war es nur schwach windig und es hat nicht geregnet. Wie zu erwarten, schien ab Las Casillas die Sonne. Also frohen Mutes weiter. Der Hirtenpfad selber verläuft anfangs nicht immer deutlich als ein schmaler Pfad, welcher nicht besonders schwer, aber auch nicht bequem zu laufen ist. Problem ist nur, dass man die ganze Zeit bei schönem Wetter der prallen Sonne ausgeliefert ist. Und das war es heute! Nach 3,5 Stunden Gehzeit, es war inzwischen 13:00 Uhr, war ich jedoch noch immer nicht am Ziel. Also machte ich Rast, aß etwas und schaute mir nochmal genauer die Wanderung an. Und was stellte ich fest?! Die 3 Stunden Gehzeit waren als einfache Strecke gemeint, also nicht hin und zurück! Wenn man die Beschreibung etwas genauer lesen würde, steht es da auch nochmal deutlich drin. Und es steht noch, dass man den Pfad bei Hitze meiden sollte! Na super, nun war mir klar, warum ich nach 3,5 Stunden total fertig und noch nicht am Ziel war. Bis dahin musste ich nun mit noch vielleicht 45 Minuten rechnen. Das heißt, hin und zurück 1,5 Stunden mehr. Das wollte ich mir nun doch nicht mehr antun, also drehte ich um. Aber wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel. Und die Aussichten von hier waren angesichts des schönen Wetters sowieso sehr schön. Nicht weit vor Las Casillas, wo es dann wieder "runter" ging, sah ich schon wieder die Wolken über die Berge strömen. Da habe ich mich doch richtig darauf gefreut, dort drin dann zu wandern angesichts der bisherigen Hitze. Nach nun insgesamt 7,25 Stunden, 1080 Höhenmetern und 20km kam ich völlig erledigt am Auto an. Also, ich glaube, morgen mach ich nix ...

    Bild des Tages:
    Wegkreuz bei Las Casillas


    Sonntag, 14.02.16

    Na gut, gar nix machen geht nicht. Zumindestens habe ich den heutigen Vormittag wieder mit Lesen verbracht, bevor ich dann nach dem Mittag doch nochmal aufgebrochen bin. Allerdings war es wirklich nur eine kleine Tour von der Plaza de la Candelaria bei der Pfarrkirche zum Meeresschwimmbad La Maceta. Diesmal ging es also nicht in die Berge, sondern teilweise auf Schotterwegen, teilweise auf Straßen entlang hinab ins Tal. Hier hatte ich auch nochmal einen schönen Blick auf die Steilwand des Risco de Tibataje. Unterwegs konnte man auch noch das Museumsdorf Guinea besichtigen. Dieses zeigt, wie die Lebensweise auf El Hierro vor der Motorisierung war. Dann ging es weiter entlang an Bananenplantagen nach La Maceta. Diese Plantagen sind allerdings nicht schön anzusehen, da sie wie eine Art riesengroßes Gewächshaus mit Netzen abgedeckt sind. Am Meeresschwimmbecken machte ich eine kleine Pause, bewunderte wieder einmal die Wellen und checkte meine Mails (WLAN-AcessPoint). Dann ging es schon wieder zurück. Diesmal etwas mehr durch die Orte Los Mocanes und Las Lapas durch. Die meisten Häuser auf El Hierro, die ich so gesehen habe, sind eher schlicht und einfach. Doch hier standen ein paar Exemplare der gehobeneren Klasse. So, das wars! Das wird wohl mein letzter Eintrag sein. Morgen ist Rückflug, da bin ich den ganzen Tag (sitzend) unterwegs.

    Bild des Tages:
    Steilwand des Risco de Tibataje